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Myasthenia Gravis

Myasthenia gravis (MG) gehört zu einer Gruppe neurologischer Erkrankungen, die durch eine gestörte Signalübertragung zwischen Nerven und Muskeln gekennzeichnet sind, was zu erheblicher Muskelermüdung führt. Diese Erkrankungen werden gemeinsam als neuromuskuläre Übertragungsstörungen oder myasthene Syndrome bezeichnet. MG ist eine nicht-erbliche Autoimmunerkrankung, bei der eine Funktionsstörung an der motorischen Endplatte der Skelettmuskulatur vorliegt, deren genaue Ursache noch nicht vollständig verstanden ist. Das klinische Bild der Myasthenia gravis ist durch eine belastungsabhängige Muskelschwäche gekennzeichnet. Diese Schwäche betrifft häufig asymmetrisch die oben genannten Muskeln und kann einzelne oder mehrere Muskeln unabhängig von der Körperseite betreffen. antibodies-online bietet Antikörper und Proteine für wichtige MG-Zielstrukturen an, die die Entwicklung neuartiger Therapeutika unterstützen.

Was ist Myasthenia Gravis?

MG ist eine autoimmune neuromuskuläre Erkrankung, die durch schwankende Muskelschwäche und -ermüdung gekennzeichnet ist. Die Krankheit wird hauptsächlich durch Autoantikörper verursacht, die auf Komponenten der neuromuskulären Verbindung abzielen, insbesondere auf den Acetylcholinrezeptor (AChR) und die muskelspezifische Kinase (MuSK). Die Pathophysiologie der MG beinhaltet ein komplexes Zusammenspiel genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren, das zu einer aberranten Immunantwort führt.

Welche Antigene sind an der Pathogenese der Myasthenia Gravis beteiligt?

Hauptziele bei MG sind die nikotinischen Acetylcholinrezeptoren (CHRN), die in etwa 80 % der Fälle von Autoantikörpern angegriffen werden. Die Autoantikörper führen zur Internalisierung der Rezeptoren und zu komplementvermittelten Schäden. In 5–10 % der Fälle verursachen Autoantikörper gegen die muskelspezifische Tyrosinkinase MuSK prä- und postsynaptische Beeinträchtigungen. Weitere Autoantikörperziele machen den Rest der Fälle aus und umfassen den Low-Density-Lipoprotein-Rezeptor-verwandten Protein 4 (Lrp4), Agrin (Heparansulfat-Proteoglykan), Titin, Ryanodinrezeptoren, Rapsyn, Cortactin, Kollagen Q, Kv1.4 und Kollagen XII.

Ziele des humanen Leukozytenantigens bei MG

Das HLA-System ist entscheidend für die Immunfunktion, und spezifische HLA-Allele sind an der Präsentation von Autoantigenen an das Immunsystem beteiligt, was zur Aktivierung autoreaktiver T-Zellen führt. Diese aktivierten T-Zellen können dann B-Zellen helfen, Autoantikörper gegen Komponenten der neuromuskulären Verbindung wie den Acetylcholinrezeptor oder die muskelspezifische Kinase zu produzieren. HLA-DRB1*03:01 beispielsweise präsentiert Autoantigene an CD4+ T-Zellen und fördert eine Autoimmunantwort gegen AChR. Ähnlich wie HLA-DRB1*03:01 hilft HLA-DRB1*16: bei der Präsentation von Autoantigenen an T-Zellen und fördert die Autoimmunität bei MuSK-positiver MG. HLA-DQB1*05:02 hilft bei der Präsentation von Autoantigenen im Zusammenhang mit MuSK und trägt so zur Autoimmunantwort bei diesen Patienten bei.

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Applikation BP, CP, ELISA, Neut
Kat. Nr. ABIN7273232
Menge 100 μL
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Applikation BP, CP, ELISA, Neut
Kat. Nr. ABIN7273254
Menge 100 μL
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Source Mammalian Cells
Applikation BP, CP, ELISA, Neut
Kat. Nr. ABIN7273302
Menge 100 μL
Lieferzeit 13 bis 16 Tage
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Therapeutische Ansätze für MG

Aktuelle therapeutische Interventionen für MG reichen von symptomatischen Behandlungen bis hin zu immunmodulatorischen Therapien. Symptomatische Behandlungen wie Acetylcholinesterase-Inhibitoren verbessern die neuromuskuläre Übertragung, indem sie die Verfügbarkeit von Acetylcholin an der neuromuskulären Verbindung erhöhen. Immunmodulatorische Therapien umfassen Kortikosteroide und andere Immunsuppressiva, die die allgemeine Immunaktivität reduzieren. Kürzlich haben gezielte Therapien, die in die Autoimmunantwort eingreifen, an Bedeutung gewonnen, nämlich die Hemmung des Komplementfaktors C5 (C5IT) und die Antagonisierung des neonatalen Fc-Rezeptors (FcRn). Beide Behandlungsstrategien führen zu schnellen klinischen Verbesserungen und erheblichen Reduktionen der Prednisolon-Dosen. Neue Therapien, die speziell auf FcRn abzielen, wie Rozanolixizumab, Efgartigimod oder Nipocalimab, stellen einen neuartigen Ansatz im MG-Management dar. Besonders die letzten beiden zeigen eine starke Wirksamkeit ohne zusätzliches Risiko von Nebenwirkungen. Diese Wirkstoffe sind darauf ausgelegt, pathogene IgG-Spiegel zu senken, indem sie FcRn blockieren, wodurch der Abbau von IgG erleichtert und die Autoantikörper-vermittelte Pathogenität reduziert wird.

Antikörper für die MG-Forschung

antibodies-online bietet hochwertige Anti-FcRn-Antikörper für die MG-Forschung an. Die Antikörper können die IgG-Bindungsstelle blockieren und unterstützen somit die Entwicklung neuartiger Therapeutika. Sie sind gründlich charakterisiert, einschließlich Bindungsstellen, Bindungskinetik, Kreuzreaktivitäten zwischen Spezies und Anwendungen. Ihre Bindungs- und Blockierungskapazitäten wurden in Mausmodellen überprüft und durch zwei negative Kontrollen bestätigt.

FcRn-Antikörper (ADM31)
  • Blockiert humanes Serumalbumin
  • Funktioniert in FACS, IF, WB
  • Erkennt menschliches FcRn
FcRn-Antikörper (DVN24)
  • Blockiert humanes & Maus-IgG
  • Funktioniert in FACS, IF
  • Erkennt menschliches & Maus-FcRn

Ein weiterer bemerkenswerter Ansatz zur Bekämpfung von MG ist Eculizumab, ein monoklonaler Antikörper, der die Komplementaktivierung hemmt und Schäden an der neuromuskulären Verbindung verhindert. Derzeit wird in der Forschung untersucht, ob weitere Ziele im Komplementsystem, einschließlich der Hemmung des Faktors B oder der hepatischen Synthese des C5-Proteins, eine therapeutische Rolle spielen könnten. Die Herstellung dieser Biotherapeutika umfasst ausgeklügelte Techniken, einschließlich rekombinanter DNA-Technologie und Zellkultursystemen, um eine hohe Spezifität und Wirksamkeit zu gewährleisten. Der Herstellungsprozess für FcRn-Inhibitoren beinhaltet typischerweise die Expression des therapeutischen Proteins in Säugetierzelllinien, gefolgt von Reinigung und Formulierung, um regulatorische Standards für die klinische Anwendung zu erfüllen.

Verfügbare Biosimilar-Antikörper für MG-Ziele

Produkt
Reaktivität
Klonalität
Applikation
Kat. Nr.
Menge
Reaktivität Human
Klonalität Monoclonal
Applikation FACS, in vivo
Kat. Nr. ABIN7200672
Menge 1 mg
Reaktivität Human
Klonalität Monoclonal
Applikation
Kat. Nr. ABIN7487797
Menge 100 μg
Reaktivität Human
Klonalität Monoclonal
Applikation
Kat. Nr. ABIN7488315
Menge 100 μg
Reaktivität Human
Klonalität Monoclonal
Applikation
Kat. Nr. ABIN7488229
Menge 100 μg
Reaktivität Human
Klonalität Chimeric
Applikation ELISA, WB
Kat. Nr. ABIN7538074
Menge 100 μg

Abschließend ist es entscheidend, unser Verständnis der immunologischen Grundlagen von MG weiterzuentwickeln und dieses Wissen zur Entwicklung gezielter Therapeutika zu nutzen. Die fortlaufende Forschung zu den spezifischen Antigenen und Immuninteraktionen, die an MG beteiligt sind, wird die Entwicklung von Therapien der nächsten Generation erleichtern, die die Patientenversorgung und Lebensqualität verbessern können.


Referenzen

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Julian Pampel
Julian Pampel, BSc
Content Manager at antibodies-online.com

Creative mind of antibodies-online with a keen eye for details. Proficient in the field of life-science with a passion for plant biotechnology and clinical study design. Responsible for illustrated and written content at antibodies-online as well as supervision of the antibodies-online scholarship program.

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